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Anmerkung (inspiriert durch: Henkel,
G.: Rettet das Dorf, dtv-Verlag, 2016, ISBN 978-3-423-28102-7 und
Henkel, G.: Das Dorf, 3. Aufl. 2015, ISBN 978-3-8062-3182-3)
Dörfer werden seit
Jahrzehnten bevormundet. Die übergeordneten Verwaltungen, die die Regeln vorgeben (Kreis,
Bezirk, Land), sitzen immer in der Stadt. Die
ursprünglich gut funktionierende Selbstverwaltung der Dörfer ist über Jahrzehnte
ausgehöhlt worden. Ihre Kompetenz wurden mit teilweise arroganter
Ignoranz abgewertet.
Inzwischen werden kleine Orte schon lange durch Vorgaben "von oben",
durch Fördermittel und gezielte Zuweisungen "ferngesteuert"! Die
Bedingungen für die Vergabe werden weit entfernt "in der Stadt"
festgelegt. Mitsprache gibt es nicht. Die Stadt dominiert das Land.
Inzwischen haben sich die Dorfbürger leider daran gewöhnt. Es
wird aber Zeit, dass sie selbstbewusster werden. Es wird Zeit, dass die
Bürger ihrer entmachteten Verwaltung deutlich machen, dass die Stadt
auf das Land angewiesen ist. "Das Land [...] kann ohne die Stadt
überleben; die Stadt dagegen [...] kann ohne das Land aus eigener Kraft
nicht überleben" (Zitat aus G. Henkel, Das Dorf, S. 322)
Das bekannte "Wuppertal-Institut" hat vor über zehn Jahren sinngemäß festgestellt: Die
Stadt und ihre Bevölkerung nutzen den umgebenden ländlichen Raum aus.
Wasser, Luft, Nahrungsmittel, Erholung, Entsorgung, Rohstoffe,
biologische Vielfalt, Deponien - all das halten die ländlichen Räume
für die Gesellschaft vor. Die Stadt und ihre Bevölkerung nutzt es ohne Gegenleistung - und
hält das für ganz normal.
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